Referentin:
Prof. Dr. Andrea Wichelhaus, Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Thema:
Einsatz verschiedener Brackets und Prescriptions in der orthodontischen Therapie
Die Straight Wire Technik in der orthodontischen Therapie basiert auf einer optimalen Okklusion sagittal, transversal und vertikal. Die für jeden einzelnen Zahn im Bracket enthaltenen Daten für eine 3-D Positionierung (Kronenangulation, Kroneninklination und In und Offset), die sogenannte Prescription, ist auf die Okklusionsverhältnisse von neutral verzahnten Patientendaten (Klasse I) abgestimmt. In Abhängigkeit von der dentalen und skelettalen Anomalie des Patienten kann die ideale Zahnposition für das Erzielen einer optimalen Okklusion jedoch abweichen. So zeigen sich bei Klasse III Anomalien eher proklinierte Frontzähne im Oberkiefer und bei Klasse II Anomalien steil stehende Frontzähne. Auch die Angulation des Eckzahnes im Unterkiefer ist bei Klasse III Anomalien eher abweichend von Klasse II Anomalien. Durch Variation der Brackets (passiv / aktiv) und der Prescription können Nebeneffekte vermieden und damit die Patienten erfolgreich behandelt werden. Der Einsatz der der Straight Wire Technik und der unterschiedlichen auf dem Markt erhältlichen Brackets und Prescriptions, sollte daher nicht nach der jeweiligen Behandlungsphilosophie, sondern vielmehr nach diagnostischen Parametern eingesetzt werden.